Seit 17 Jahren nicht mehr so ein schweres Unwetter erlebt: Katastrophe suchte Bezirk Horn heim

Unwetter um Horn

Mit Sand im Spital gegen die Flut

Sintflutartige Niederschläge, die Donnerstagabend während eines schweren Unwetters im Bezirk Horn niedergingen, lösten zahlreiche Verwüstungen aus. Im Horner Spital gab es sogar Hochwasseralarm.

Seit dem Jahre 1962, als nach einem Unwetter die Feuerwehren acht Tage im pausenlosen Einsatz gestanden waren, hatte man so etwas in diesem Gebiet nicht mehr erlebt. Innerhalb weniger Minuten verfinsterte sich der Himmel, und bald schossen unablässig Wasserströme nieder. Der Mödringbach, vor wenigen Tagen noch ein ausgedörrtes, fast versickertes Bächlein, verwandelte sich in einen reißenden Fluss.

Die Wassermassen rissen einen Teil der unmittelbar neben dem Bachbett verlaufenden Bundesstraße 4 von Horn nach Pernegg weg. Die Straße ist bis auf weiteres unpassierbar. Glücklicherweise befand sich gerade kein Auto auf der Durchfahrt, als die Fahrbahn wegsackte.

Im Ort Mödring wälzten sich die Fluten wie ein gefräßiges Ungetüm durch die Hauptstraße. Zahllose Baumstämme blieben an den Brückengeländern hängen und rissen die Eisenkonstruktionen wie Streichhölzer um. In vielen Bauernhöfen musste die Feuerwehr Tiere vor dem Ertrinkungstod retten und Keller auspumpen.

In Horn hatte das Hochwasser sämtliche Kellerabteile eines Gemeindebaues bis zur Decke „gefüllt“. Die Fluten waren sogar bis zum Krankenhaus vorgedrungen; die Feuerwehr musste mit Sandsäcken Barrieren bilden, um zu verhindern, dass das Kellergeschoß überschwemmt wird.

Bei den Aufräumungsarbeiten nach dem verheerenden Gewitter erlitten zwei Feuerwehrmänner leichte Verletzungen: Oskar Gröschl aus Gars und und Hans Holsbrecher aus Horn. Beide konnten nach ärztlicher Versorgung im Spital wieder am Großeinsatz teilnehmen. Wie hoch der Gesamtschaden in den vom Unwetter heimgesuchten Orten ist, war Freitag noch nicht bekannt.